Detail aus dem Deckengemälde "Bacchus und Ariadne" im Appartement der Markgräfin, um 1705

Elegante Räume in Rot und GoldDas Appartement derMarkgräfin

Das Staats- und das Privatappartement der Markgräfin in Schloss Rastatt liegen spiegelbildlich zu jenen des Markgrafen. Die Deckengemälde sind bedeutende Zeugnisse früher italienischer Quadraturmalerei in Deutschland.

Erziehung des Herkules, Deckenfresko im Audienzzimmer der Markgräfin

Die Erziehung des Herkules.

Die Deckengemälde

Giuseppe Roli, der Maler des Freskos im Ahnensaal, malte von 1704 bis 1707 die Räume der Markgräfin aus – unterstützt durch seine Schüler Giuseppe Antonio Caccioli und Pietro Antonio Farina. Die Maler aus Bologna waren Spezialisten für Quadraturmalerei: Sie konnten mit ihrer perspektivischen Malerei die Räume größer erscheinen lassen, als sie in Wirklichkeit sind. Die Szene im Audienzzimmer zeigt die „Erziehung des Herkules“ – eine Anspielung auf Sibylla Augusta als Mutter.

Tischuhr mit Elfenbeinarbeit, Ignatius Elhafen, 1697

Originale Tischuhr mit Elfenbeinrelief.

Die Ausstattung einst und jetzt

Die Räume der Markgräfin sind in dunklem Rot und Gold gehalten. Einst gehörten silberne Möbel und eine prunkvolle Uhr mit silbernen Figuren zur Ausstattung. Die Behänge an Bett und Thronbaldachin waren rot, silbern und golden bestickt. Nach dem Aussterben der Linie Baden-Baden hatte man Teile der prächtigen Ausstattung versteigert. Zu den erhaltenen Stücken gehören ein vierteiliger Tischaufsatz und eine Uhr, die mit Schmucksteinen und Schnitzereien aus Elfenbein verziert sind.

Goldene Figur über der Bettnische: Gott des Schlafs

Hypnos, der Gott des Schlafs.

Das Schlafzimmer der Markgräfin

Über der Bettnische ist Hypnos zu sehen, der Gott des Schlafs, der mahnend den Finger an die Lippen legt, als wolle er sagen: „Leise sein, hier ist das Schlafzimmer!“ Auch das Deckengemälde verweist mit der Szene „Schlaf der Venus“ auf das Thema, obwohl hier nie wirklich geschlafen wurde. Das spätbarocke italienische Paradebett entspricht dem Typ des „Lit à la duchesse“ mit einem von der Zimmerdecke abgehängten Betthimmel, wie es auch Sibylla Augusta einst besaß.

Residenzschloss Rastatt, Schlafzimmers im Staatsappartement der Markgräfin

Das prächtige Schlafzimmer der Markgräfin Sibylla Augusta.

Besucherinnen in den Privaträumen der Markgräfin, Residenzschloss Rastatt

Führungen präsentieren die Privaträume.

Das Privatappartement

In den drei an das Staatsappartement angrenzenden privaten Zimmern prägen hellere Farben und beschwingtere Formen das Bild. Markgraf Ludwig Georg hatte die Räume seit 1747 im Stil des Rokoko modernisiert. Damals erhielten sie hölzerne Wandvertäfelungen, gusseiserne Öfen und mit Stuck dekorierte Ofennischen. Die Deckengemälde stammen noch aus der Erbauungszeit und wurden von den Quadraturmalern aus Bologna geschaffen. Zu sehen sind die Göttinnen Tellus, Juno und Flora, sie symbolisieren Wachstum und Leben.

Residenzschloss Rastatt, Grünen Salons mit gusseisernem Ofen, Stuckaturen und Deckengemälde
Residenzschloss Rastatt, zweites Privatzimmers mit Bildnissen von Maria Josepha von Bayern und Maria Amalie von Österreich

Zwei prachtvolle Räume aus dem Privatappartement der Markgräfin Sibylla Augusta.

Werfen Sie vom Schlafzimmer aus einen Blick an die Decke des angrenzenden Miniaturenkabinetts – ein Meisterwerk aus Stuck und Malerei.

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