Eingangshalle mit Treppenaufgang zur Antisala, Residenzschloss Rastatt

Der EingangsbereichErdgeschoss undTreppenhaus

Was verbirgt sich hinter dem Schlossportal? Die Vorhalle, der Gartensaal mit seinen verspielten Stuckaturen und die beiden großen Treppenhäuser. Schon vor dreihundert Jahren wurden Besucher hier hinaufgeleitet – und erstmals an Markgraf Ludwig Wilhelms Taten erinnert.

Ansicht des Gartensaals mit Rokoko-Stuckaturen, Residenzschloss Rastatt

Der Gartensaal mit Rokoko-Stuckaturen.

VORHALLE UND GARTENSAAL

Die zentralen Räume des Erdgeschosses, die Vorhalle und den Gartensaal, hatte Giovanni Battista Artario mit barocken Stuckaturen ausgestaltet. Doch der Gartensaal ist verändert – eine Folge von Ludwig Wilhelms Ungeduld! Möglichst schnell wollte der Markgraf sein Schloss vollenden und Architekt Rossi musste noch feuchtes Bauholz verwenden. An der einst flachen Decke bildeten sich Schäden. Rossis Nachfolger, Michael Ludwig Rohrer, behob sie durch den Einbau eines Ziegelgewölbes. Ab 1747 schmückte es Johannes Schütz mit Stuckaturen im Stil des Rokoko.

Repräsentation im Treppenhaus

Die Verherrlichung des Hausherrn beginnt schon in den Treppenhäusern, denn das Empfangszeremoniell bei der Ankunft hochrangiger Gäste begann hier. Im nördlichen Treppenhaus ist Ludwig Wilhelm in einem Medaillon aus Stuck zu sehen. Selbstbewusst stellt er sich in eine Reihe mit berühmten Feldherren der Geschichte: Aus der Antike sind Cäsar und Scipio, aus der damals jüngsten Vergangenheit ist Wallenstein (1583–1634) zu sehen – er hatte im Dreißigjährigen Krieg zeitweise das kaiserliche Heer angeführt.

Stuckbildnis von Wallenstein
Stuckbildnis von Julius Cäsar
Stuckbildnis von Markgraf Ludwig Wilhelm

Medaillons mit den Bildnissen von Wallenstein, Julius Cäsar und Markgraf Ludwig Wilhelm.

Deckenfresko im südlichen Treppenhaus: Sturz des Phaëton, Paolo Manni, um 1700

Das Gemälde zeigt den Sturz des Phaëton.

Eine ganz besondere Decke

Für die Decken in beiden Treppenhäusern fand Rossi eine reizvolle Form: Eine ovale Öffnung gibt den Blick frei auf das Deckengemälde, das ein Geschoss höher liegt. Das Fresko des südlichen Treppenhauses zeigt den Sturz des Phaëton. Er vermag den Sonnenwagen Apolls nicht zu lenken – eine direkte Anspielung auf den Sonnenkönig Ludwig XIV. Wegen der Niederbrennung der Gebiete am Oberrhein im Pfälzischen Erbfolgekrieg von 1688 bis 1697 galt er als unverantwortlicher Herrscher – ganz im Gegensatz zu Ludwig Wilhelm, wie Malereien und Stuck verdeutlichen sollten.

Betrachten Sie die Stuckaturen in der Eingangshalle – sie stammen noch aus der Zeit des Barock. Schauen Sie dann in den Gartensaal mit seinem üppigen Rokoko-Stuck. An einigen Stellen werden Sie auch hier noch die älteren Barock-Elemente dazwischen erkennen. 

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