Dienstag, 15. August 2017

Residenzschloss Rastatt | Allgemeines TAG DER HEILIGEN HELENA AM 18. AUGUST

Kaum einer kennt heute noch die Heilige Helena. Die Mutter des römischen Kaisers Konstantin I. lebte um das Jahr 300 und wurde heiliggesprochen, weil sie der Legende nach das Kreuz wiederentdeckte, an dem Christus drei Jahrhunderte vorher gestorben war. Sie legte fest, wo die Schauplätze der Passion Christi zu finden waren und gründete überall Kirchen. Am 18. August feiert die katholische Kirche ihren Gedenktag. Besonders verehrt wurde die Heilige von Markgräfin Sibylla Augusta (1675-1733). Die barocke Fürstin sah sich selbst als die Helena ihrer Zeit und orientierte sich in vielem am Vorbild der frühchristlichen Heiligen: Unter anderem ließ sie, wie die römische Kaisermutter, viele Kirchen errichten. Im Zentrum all ihrer Kirchenbauten: ihre Schlosskirche, geweiht dem wahren Kreuz Christi.

Der 18. August ist der Tag der Heiligen Helena – Vorbild der Sibylla Augusta

Kaum einer kennt heute noch die Heilige Helena. Die Mutter des römischen Kaisers Konstantin I. lebte um das Jahr 300 und wurde heiliggesprochen, weil sie der Legende nach das Kreuz wiederentdeckte, an dem Christus drei Jahrhunderte vorher gestorben war. Sie legte fest, wo die Schauplätze der Passion Christi zu finden waren und gründete überall Kirchen. Am 18. August feiert die katholische Kirche ihren Gedenktag. Besonders verehrt wurde die Heilige von Markgräfin Sibylla Augusta (1675-1733). Die barocke Fürstin sah sich selbst als die Helena ihrer Zeit und orientierte sich in vielem am Vorbild der frühchristlichen Heiligen: Unter anderem ließ sie, wie die römische Kaisermutter, viele Kirchen errichten. Im Zentrum all ihrer Kirchenbauten: ihre Schlosskirche, geweiht dem wahren Kreuz Christi.

WER WAR DIE HEILIGE HELENA?
Die Heilige Helena stammte vermutlich aus ärmlichen Verhältnissen. Da ihr Sohn Konstantin den Titel seines Vaters erbte und zum Kaiser ernannt wurde, stieg sie zur Kaisermutter auf. Helena hatte sich dem Christentum angeschlossen und sich taufen lassen. Durch ihren Einfluss war Konstantin der neuen Religion gegenüber aufgeschlossen, die Christenverfolgungen endeten. 313 ließ er im Toleranzedikt von Mailand das Christentum als Religion anerkennen – so wurden Helena und ihr Sohn zu zwei Wegbereitern des Christentums auf dem Weg zur Weltreligion.

DIE ENTDECKUNG DES HEILIGEN KREUZES
Überliefert ist, dass Helena 326 nach Jerusalem reiste; damals war sie schon über 70 Jahre alt. Der Grund dafür war ein Traum mit dem göttlichen Auftrag, die heiligen Stätten der Christusgeschichte wiederzufinden. Mit Hilfe  eines Bischofs mit Namen Macarius fand Helena unter einem römischen Venustempel das Kreuz, an dem Christus  gestorben war. Um die Echtheit des Kreuzes zu prüfen, testet man die Fundstücke an einer Toten: Als sie  daraufhin zum Leben erwachte, stand die Authentizität fest. Helena nahm große Stücke des Kreuzes mit, der  Ausgangspunkt vieler Kreuzreliquien in ganz Europa. Außerdem legte die Kaiserinmutter fest, wo genau die Orte  waren, an denen sich Leiden und Tod Christi geschehen waren. Über seinem Grab ließ sie eine Kirche errichten,  die heute noch bestehende Grabeskirche, deren Besuch für viele Gläubige ein Höhepunkt des Besuchs in  Jerusalem ist. Viele weitere Kirchen werden auf die Gründung durch Helena zurückgeführt.

DIE SCHLOSSKIRCHE ZUM HEILIGEN KREUZ IN RASTATT
Eine besondere Verehrerin fand die Heilige Helena in der Markgräfin Sibylla Augusta. Die baden-badische Fürstin wandte sich mit zunehmendem Alter immer mehr der Religion zu. In Helena fand sie ein kongeniales Vorbild: eine fromme Frau aus dem Herrscherhaus, die die Kirche gefördert und viele Kirchenbauten gegründet hatte. Sibylla
Augustas größtes Projekt war die Schlosskirche in Rastatt – aber die war, ganz dem antiken Vorbild folgend,  nur eine von vielen Kirchen- und Kapellenstiftungen der Regentin. Und der Kaisermutter mit ihrer  Kreuzauffindung folgte sie auch bei der Schlosskirche: Sie wurde dem Heiligen Kreuz geweiht und erhielt kostbare Kreuzreliquien.

DIE MARKGRÄFIN SIBYLLA AUGUSTA ALS HELENA DER NEUZEIT
Ihre Identifikation mit der Heiligen Helena zeigt sich besonders im Deckengemälde von 1722. Sein Thema ist – kaum anders zu erwarten – die Auffindung des Heiligen Kreuzes. Zu sehen sind die Zerstörung des Venustempels und der Neubau der Grabeskirche. Zentral ins Bild ragt das große Kreuz, emporgehalten von den Gläubigen. Unter ihnen befindet sich Bischof Macarius, der Helena den Hinweis zur Auffindung gab – und vor allem Helena selbst. Die Kaiserinmutter fällt auf durch ihre schwarze Witwenkleidung und beim näheren  Hinschauen lässt sie sich leicht wiedererkennen: Es ist die Markgräfin selbst, die sich hier als zentrale Hauptfigur ins Deckenfresko ihrer Schlosskirche malen ließ!

DIE SCHOSSKIRCHE HEUTE
Mehr als 20 Jahre war dieses Monument der Frömmigkeit Sibylla Augustas unzugänglich. Seit Juli ist die Schlosskirche wieder geöffnet, nachdem nun die Restauratoren ihre Arbeit beendet haben und die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg obendrein ein kleines Museum mit den Resten des Kirchenschatzes einrichten konnten. Persönlich ordnete Sibylla Augusta an, dass ihre Kirche „extra schön“ werden solle – so schreibt sie in einem erhaltenen Dokument – und keineswegs schlechter als ihre Räume im Schloss. Jetzt ist das einzigartige Ensemble wieder bei Führungen zu erleben. Wegen der sensiblen historischen Substanz ist dabei die Teilnehmerzahl beschränkt: Die Schlosskirche mit dem Bild der Markgräfin als Heilige Helena ist bis ins
Detail ein fragiles Original des 18. Jahrhunderts.

SERVICE
ÖFFNUNGSZEITEN
Bis 31. Oktober
Do – So und Feiertage: 12.00, 14.00 Uhr und 16.00 Uhr (Ab 1. November eingeschränkte
Winteröffnungszeiten). Besichtigung nur mit Führung möglich.

INFORMATIONEN
Residenzschloss Rastatt
Herrenstraße 18 – 20
76437 Rastatt
Service Center Schloss Rastatt
Telefon +49 (0) 62 21 . 6 58 88 15
service@schloss-rastatt.de

Download und Bilder

Deckenbild der Heiligen Helena

Bildnachweis

Staatsanzeiger für Baden-Württemberg GmbH & Co. KG, Irina Svitkovskaja

Technische Daten

JPG, 2600x1731 Pxl, 4.13 MB

Schlosskirche

Bildnachweis

Staatsanzeiger für Baden-Württemberg GmbH & Co. KG, Irina Svitkovskaja

Technische Daten

JPG, 2600x1730 Pxl, 4.22 MB