STUCK UND DECKENBILDER DER ERBAUUNGSZEIT
Das Schloss des Türkenlouis und seiner Frau, der Markgräfin Sibylla Augusta, entstand um 1700: Es war das erste barocke Residenzprojekt am Oberrhein. Wie viel an der Originalausstattung aus markgräflicher Zeit erhalten ist, zeigte sich bei der groß angelegten Restaurierung des Schlosses, die erst in den 1980er-Jahren zum Abschluss kam. Seither haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg immer wieder an der Präsentation der eindrucksvollen Räume gearbeitet. „Die unglaublich gute Erhaltung der wandfesten Ausstattung, etwa von Stuck und Decken, über drei Jahrhunderte macht es uns möglich, die Funktionen der Räume im Zusammenhang eines absolutistischen Hofes vom Beginn des 18. Jahrhunderts sichtbar zu machen“, erklärt Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg bei der Begehung des Appartements der Markgräfin. „Wir werden den Eindruck noch verstärken: Wer ins Schloss kommt, soll den Besuch wie einen Besuch am Hof der Herrscher vor 300 Jahren erleben können.“
DIDAKTIK UND KOSTBARKEITEN IM FOKUS
„Wir wollen die Präsentation auch im Detail weiterentwickeln: Der Fokus wird stärker auf die kostbarsten Kunstobjekte ausgerichtet werden, die wir hier zeigen können“, sagt Dr. Petra Pechaček, als Konservatorin zuständig für das Residenzschloss und die Neukonzeption der Beletage. So ziehen neu erworbene Stücke aus ehemals markgräflichem Besitz wie ein Lackschränkchen und ein seltenes Terrakotta-Relief, das den Türkenlouis zeigt, in die Räume ein. Gemälde werden in neue Zusammenhänge gebracht und aufgehängt und auch bisher lange nicht mehr gezeigte Kunstobjekte kommen nun zurück in die Beletage. Für die besonders wertvollen Stücke werden Vitrinen, die die Formen der barocken Umgebung aufgreifen, angefertigt – für die kunstvollen Elfenbeinschnitzereien aus dem Besitz des Markgrafenpaares. Erstmals wird es in der gesamten Beletage einen durchgehenden Berührungsschutz und damit einen verbesserten Schutz für die Ausstattung geben. Damit entfallen endlich auch die vielfach störenden, aber nötigen „Bitte nicht berühren-Schilder“, freut sich die zuständige Konservatorin.
EIN MONAT WIRD GERÄUMT UND GEARBEITET
Ein Monat ist eingeplant für die Arbeiten in den Wohnungen von Markgraf und Markgräfin. Am 2. Oktober eröffnet Finanzministerin Edith Sitzmann die neu eingerichteten Räume – und ab dem Wochenende vom 3. und 4. Oktober ist die Beletage in ihrer neuen Präsentation wieder bei Führungen zu erleben.
Service und Information
Führungen Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen stündlich zwischen 11.00 und 15.00 Uhr
Die Gruppengröße ist auf zehn Personen beschränkt.
Wehrgeschichtliches Museum im Residenzschloss
Dienstag bis Sonntag und Feiertage, 11.00 bis 16.00 Uhr
EINTRITTSPREISE
Residenzschloss und Wehrgeschichtliches Museum
8,00 € (erm. 4,00 €)
WEITERE INFORMATIONEN
Residenzschloss Rastatt
Herrenstraße 18-20
76437 Rastatt
Telefon +49(0)72 22.97 83 85
info@schloss-rastatt.de