Dienstag, 8. September 2020

Residenzschloss Rastatt | Allgemeines Der 14. September ist der Tag der Kreuzerhöhung

Am 14. September wird in der römisch-katholischen Kirche das Fest der Erhöhung des heiligen Kreuzes gefeiert. Der Tag hat seinen Ursprung in der Auffindung des Kreuzes Christi durch die heilige Helena, die Mutter von Kaiser Konstatin dem Großen, in Jerusalem. Konstantin ließ an dieser Stelle die Grabeskirche erbauen, die am 13. September 335 geweiht wurde. Ein Tag nach der Weihe, am 14. September, soll den Gläubigen das Kreuz erstmals hocherhoben gezeigt worden sein. Markgräfin Sibylla Augusta sah in Helena, die als Patronin des Christentums gilt, ein Vorbild, das sie sehr verehrte. Die Schlosskirche „Zum Heiligen Kreuz“ ihres Residenzschlosses Rastatt zeugt von der tiefen Bewunderung für die frühchristliche Heilige

WER WAR DIE HEILIGE HELENA?
Die heilige Helena, geboren um 248/50 in der Provinz Bithynien am Bosporus, stammte vermutlich aus ärmlichen Verhältnissen. Bekannt wurde sie durch ihren Sohn, den römischen Kaiser Konstantin I. Den Titel erbte er von seinem Vater. Im Jahr 317 verlieh Konstantin seiner Mutter den Ehrentitel „Augusta“ – Kaiserinmutter. Helena wandte sich dem Christentum zu und ließ sich 312 taufen. Durch ihren Einfluss war Konstantin der neuen Religion gegenüber aufgeschlossen. 313 ließ er im Toleranzedikt von Mailand das Christentum als Religion anerkennen: Die Christen wurden nicht mehr verfolgt und durften ihre Religion frei ausüben. Damit ebneten Kaiser Konstantin und seine Mutter Helena dem Christentum den Weg zur Weltreligion.

 

DIE ENTDECKUNG DES HEILIGEN KREUZES
Mit über 70 Jahren unternahm Helena 326 eine Reise nach Jerusalem. Reiseanlass war ein Traum mit dem göttlichen Auftrag, die heiligen Stätten wiederzufinden. Das Kreuz Christ wurde unter dem Venus-Tempel auf dem Berg Golgota vermutet. Helena grub an der Stelle, bis drei Kreuze zum Vorschein kamen. Um zu beweisen, dass es sich um das Kreuz Christi handelte, soll sie die Fundstücke an einer Toten getestet haben. Diese soll daraufhin zum Leben erwacht sein. Für Helena bestätigte das die Authentizität der Reliquie. Von dem Kreuz soll sie große Stücke mit nach Europa genommen haben. Bis heute gelten sie als Ursprung vieler Kreuzreliquien.

 

DIE SCHLOSSKIRCHE ZUM HEILIGEN KREUZ IN RASTATT

Über dem Fundplatz des Kreuzes ließen Helena und Konstantin von 326 bis 335 die Grabeskirche errichten. Viele weitere Kirchengründungen um Jerusalem herum, wie die Geburtskirche in Bethlehem, werden auf Helena zurückgeführt. Markgräfin Sibylla Augusta verehrte die Heilige als großes Vorbild: In Helena sah sie eine fromme Frau aus dem Herrscherhaus, die die Kirche förderte und den Bau von Gotteshäusern bewirkte – wie die baden-badische Fürstin selbst: Ihr größtes Projekt war die Schlosskirche in Rastatt – dem heiligen Kreuz geweiht. Hier wurde die Markgräfin nach ihrem Tod 1733 beigesetzt. Ganz dem antiken Vorbild folgend, war die Hofkirche nur eine von vielen Kirchen- und Kapellenstiftungen der tiefgläubigen Regentin.

 

DIE MARKGRÄFIN SIBYLLA AUGUSTA ALS HELENA DER NEUZEIT
Besonders im Deckengemälde aus dem Jahr 1722 zeigt sich die glühende Verehrung für die heilige Helena. Das Thema des Freskos ist die Auffindung des heiligen Kreuzes: Zu sehen sind der zerstörte Tempel und die Grabeskirche im Bau. Das große Kreuz, emporgehalten von den Gläubigen, ragt zentral ins Bild. Es spielt auf die „Kreuzprobe“ an. Bischof Macarius von Jerusalem, der Helena den Hinweis zur Auffindung gab, kniet neben ihr. Die Kaiserinmutter fällt durch ihre schwarze Witwenkleidung auf. Bei näherem Hinsehen sind Parallelen zu einer anderen Person erkennbar: Die Darstellung ähnelt einem Porträt der Markgräfin selbst. Sie ließ sich in das Deckenfresko ihrer Schlosskirche als zentrale Hauptfigur malen. Das Gemälde stammt von dem schwäbischen Maler und Freskanten Johann Hiebel (1679–1755), der vornehmlich in Prag tätig war und vom böhmischen Barock beeinflusst war.

 

 

Service und Informationen

ÖFFNUNGSZEITEN SCHLOSSKIRCHE

Einlass nur mit Führung: Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr

 

ÖFFNUNGSZEITEN SCHLOSS

Einlass nur mit Führung: Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen stündlich von 11.00 bis 16.00 Uhr

2. Oktober 2020 letzte Führung im Schloss um 13.00 Uhr

 

Wehrgeschichtliches Museum im Residenzschloss

Do – So und Feiertage, 11.00 bis 16.00 Uhr

 

EINTRITTSPREISE

Schlosskirche

Erwachsene 6,00 € (erm. 3,00 €)

 

Residenzschloss und Wehrgeschichtliches Museum

Erwachsene 8,00 € (erm. 4,00 €)

 

Kombikarte Schlosskirche, Residenzschloss und Wehrgeschichtliches Museum

Erwachsene 12,00 € (erm. 6,00 €)

 

WEITERE INFORMATIONEN

Residenzschloss Rastatt

Herrenstraße 18-20

76437 Rastatt

Telefon +49(0)72 22.97 83 85

info@schloss-rastatt.de

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