Dienstag, 26. Januar 2021

Residenzschloss Rastatt | Allgemeines Ein Blick hinters geschlossene Portal: Die Lüster erstrahlen in neuem Glanz

Während der coronabedingten Schließzeit laufen die Arbeiten in den Monumenten der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs weiter: Im Residenzschlosses Rastatt wurden nun die insgesamt 21 Lüster in der Beletage gereinigt und mit neuen Leuchtmitteln ausgestattet. Die bisherigen Glühbirnen wurden durch energiesparende Leuchtdioden, kurz LED ersetzt. „Seit letztem Jahr arbeiten wir daran, alle von uns betreuten Monumente schrittweise mit speziell angefertigten LED auszustatten“, erklärt Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten. Die LED-Leuchtmittel sind umweltschonend und bei geringerem Stromverbrauch länger haltbar. Und sie können in ihrer Wirkung besser der Lichtstimmung angenähert werden, die die Wachskerzen im 18. Jahrhundert hatten. „Nachhaltigkeit und größere Authentizität gehen bei dieser Umrüstung in idealer Weise Hand in Hand“, so Michael Hörrmann.

HINTER DEN KULISSEN

Auch während der coronabedingten Schließung fallen hinter den geschlossenen Türen der Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten viele Arbeiten an wie die regelmäßige Reinigung der Räume – und auch ihrer Ausstattung. So erhielten im Dezember 23 Gemälde im Residenzschloss Rastatt einen Staubschutz auf der Rahmenrückseite. Nun stand die Reinigung von Lüstern und Leuchten auf dem Programm: Die Lüster im Residenzschloss Rastatt sammeln das Licht in ihren geschliffenen Kristallen – und reflektieren und verstärken so die spärliche Helligkeit, die einst die Kerzen in den großen Räumen spendeten. Damit es im Schloss weiterhin funkelt und glitzert, entfernte nun die Firma Palme aus Schwäbisch-Gmünd die angesammelten Staubschichten auf den eindrucksvollen Lüstern und vielen Laternen, wie sie in der Eingangshalle hängen.

 

STÜCK FÜR STÜCK

Die aufwändigen Arbeiten an den 21 Lüstern in den Schlossräumen wie an den Leuchten führten Gürtlermeister Gerhard Palme und sein Team aus. Das Reinigen der Lüster war aufwändig und zeitintensiv: Von jedem Stückchen des Glasbehangs entfernten sie den Staub – und nahmen dazu jedes einzelne Prisma zweimal in die Hand: einmal, um es nebelfeucht abzuwischen, und ein zweites Mal, um es zu trocknen. Gearbeitet wurde mit Wasser und Alkohol im Verhältnis 10:1 und mit einem Mikrofaser-Tuch. Je Lüster benötigten Palme und sein Team etwa vier Stunden.

 

NEUE LEUCHTMITTEL

Zugleich mit der Reinigung wurden die Leuchtmittel der eindrucksvollen Lüster erneuert. Um Brandgefahr und Rauchverschmutzung durch offene Kerzenflammen zu vermeiden, setzen die Staatlichen Schlösser und Gärten auf LED-Technik. Im vergangenen Jahr wurden im Residenzschloss Ludwigsburg, wegweisend für die anderen Schlösser im Landesbesitz, bereits verschiedene LED-Leuchtmittel erprobt. Zwei Beleuchtungskonzepte ergaben sich daraus: Sie werden nun auf andere Monumente übertragen. „Allein in Schloss Rastatt haben wir 182 Lichter ausgetauscht“, berichtet Werner Hiller-König, Restaurator für Glas, Porzellan und Metall bei den Staatlichen Schlössern und Gärten.

 

AUTHENTISCHES LICHT WIE BEIM MARKGRAFEN SELBST

Künftig werden Leuchter in den Monumenten im Format und mit der Anzahl der Lichter anhand der Einträge in alten Inventaren angepasst. „Kerzen waren früher im Allgemeinen länger als heute üblich. Das verändert das Bild der Leuchter. Sie bekommen wieder ihr originales Aussehen und Leben,“ erläutert Restaurator Werner Hiller-König. „Vorhandene LED-Kerzen haben wir angepasst, damit sie sehr weit dimmbar sind. Damit erzeugen sie im Raum eine ähnliche Helligkeit wie früher die Wachskerzen.“ Damit erleben Besucherinnen und Besucher künftig das Residenzschloss Rastatt so, wie es zu Zeiten des Markgrafenpaares Ludwig Wilhelm und Sibylla Augusta von Baden-Baden bei Kerzenlicht aussah.

 

UMFASSENDE SCHUTZMASSNAHMEN

Die Staatlichen Schlösser und Gärten arbeiten stetig daran, anhand historischer Quellen die Räume in den Monumenten in ihrem originalen Zustand zu präsentieren – und die historische Raumwirkung mitsamt der Beleuchtung wiederherzustellen. Für die neue Präsentation der markgräflichen Sammlungsobjekte in der Beletage brachten die Fachleute der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg im vergangenen Sommer einen Berührungsschutz in allen Räumen an. Wände und Möbel wurden entstaubt, teilweise neue Bodenbeläge in beiden Schlafzimmern verlegt und kleine Beschädigungen retuschiert.

 

AKTUELLE INFORMATIONEN

Das Residenzschloss Rastatt ist wie alle Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten und Kultureinrichtungen des Landes bis mindestens 14. Februar geschlossen.

 

KONTAKT

Residenzschloss Rastatt

Herrenstraße 18‒20

76437 Rastatt

Telefon +49(0)72 22.97 83 85

info@schloss-rastatt.de

www.schloss-rastatt.de

www.schloesser-und-gaerten.de

Download und Bilder