Donnerstag, 10. Februar 2022

Residenzschloss Rastatt | Allgemeines Ein schönes Paar: die badische Prinzessin und der französische Herzog

Die Staatsporträts von Prinzessin Augusta Maria Johanna und Herzog Ludwig von Orléans im Residenzschloss Rastatt sind hochpolitisch und zeigen zugleich ein einträchtiges wie verliebtes Paar. Passend zum Valentinstag am 14. Februar ‒ und als Vorgeschmack auf das neue Themenjahr „Liebe, Lust, Leidenschaft“ ‒ werfen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg einen Blick auf das deutsch-französische Paar.

EINE BADISCH-FRANZÖSISCHE LIEBE

Stolz und selbstbewusst zeigen sich die badische Prinzessin Augusta Maria Johanna und der französische Herzog Ludwig von Orléans auf zwei Porträts in der Beletage des Residenzschlosses Rastatt. Der blaue, samtene Mantel mit den goldbestickten Bourbonenlilien kennzeichnet die Tochter des berühmten Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden und seiner Frau Franziska Sibylla als Mitglied der königlichen Familie Frankreichs. Das Porträt ihres Mannes zeigt einen erfolgreichen Feldherrn in Rüstung mit dem Orden des goldenen Vlieses. Bei den beiden Gemälden handelt es sich um Staatsporträts, die das Paar in Rang und Würde darstellen. Sie zeigen aber auch: Die Badenerin und der Franzose waren ein harmonisches Paar, was an den Höfen Europas eine Seltenheit war.

 

ERST POLITIK, DANN LIEBE

Dabei begann die Ehe der beiden alles andere als einträchtig. Die badische Prinzessin sträubte sich energisch gegen die politisch motivierte Ehe mit dem französischen Herzog, der Mitglied der französischen Königsfamilie war. Das änderte sich bald und aus ihrer Abneigung wurde Liebe: Die Badenerin und ihr Ehemann fanden zueinander. Zusammen mit Ludwig lebte Augusta Maria Johanna im Palais Royal in Paris. Die vertraglich geregelte „Forderung“ nach einem Thronfolger konnte sie schnell erfüllen – 1725 wurde Ludwig Philipp geboren. Sie selbst starb schon ein Jahr später nach der Geburt eines Mädchens am Kindbettfieber. Ihr Ehemann und das französische Volk trauerten. Ludwig lehnte eine Wiederverheiratung entschieden ab. Nach und nach zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück und trat schließlich in ein Kloster ein.

 

EIN GESCHENK FÜR DIE MARKGRÄFIN

Die Bilder des herzoglichen Paares waren vermutlich ein Geschenk an das Haus Baden. Sie führten – für die Zeitgenossen klar erkennbar – die glanzvolle und harmonische Verbindung von Baden und Frankreich vor Augen. Doch die Gemälde bergen eine weitere Botschaft: Auf dem Schoß von Augusta Maria Johanna ist ein kleiner Hund zu sehen. Schoßhunde waren besondere Züchtungen und damit ein Statussymbol am Hof. Der Vierbeiner steht nicht nur für die Eleganz und Schönheit der badischen Prinzessin, sondern auch für ihre eheliche Treue: Schon seit dem Mittelalter werden Hunde in der Kunst als Zeichen für die Treue der Ehepartner verwendet.

 

THEMENJAHR 2022

Das Residenzschloss Rastatt ist 2022 eines von 14 Monumenten, die am neuen Themenjahr „Liebe, Lust, Leidenschaft. Leben in Schlössern und Klöstern“ der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg teilnehmenden. Gäste folgen den Spuren der Liebe und ihren Facetten im Wandel der Zeit ‒ von der Liebe jenseits der Ehe über tiefe Religiosität und leidenschaftliche Gottesliebe bis zur Sammelleidenschaft, die sich in Wunderkammern, Naturalienkabinetten und Gärten mit exotischen Pflanzen widerspiegelt. Alle Veranstaltungen und weitere Informationen sind auf dem Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg www.schloesser-und-gaerten.de verfügbar.

 

SERVICE UND INFORMATION

ÖFFNUNGSZEITEN

Residenzschloss Rastatt                     

Bis 31. März

Do‒So, Feiertag 10.00‒16.30 Uhr

 

Die Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Diese werden stündlich angeboten.

 

Schlosskirche 

Einlass nur mit Führung

Do‒So, Feiertag, 14.00 und 15.00 Uhr

 

EINTRITT
Kombikarte (Schlosskirche, Residenzschloss und Wehrgeschichtliches Museum)

Erwachsene 12,00 €

ermäßigt 6,00 €

Familien 30,00 €

 

Barockresidenz und Wehrgeschichtliches Museum

Erwachsene 8,00 €

ermäßigt 4,00 €

Familien 20,00 €

 

BESUCHSHINWEISE

Beim Schlossbesuch einschließlich der kostenpflichtigen Außenbereiche ist ab sofort der 2G-Nachweis erforderlich. Zutritt für geimpfte oder genesene Personen, falls die Infektion nicht länger als 3 Monate zurückliegt. Ergänzend zu diesen Nachweisen muss ein amtliches Ausweisdokument im Original vorgelegt werden, um die Identität überprüfen zu können. Es gelten die üblichen Auflagen der gültigen Corona-Verordnungen des Landes, wie die Maskenpflicht, sobald der Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen nicht eingehalten werden kann. In den Innenbereichen gilt grundsätzlich die Maskenpflicht. Personen ab 18 Jahren müssen eine FFP2-Maske oder vergleichbare Maske tragen.

 

KONTAKT

Residenzschloss Rastatt

Herrenstraße 18‒20

76437 Rastatt

Telefon +49(0)72 22.97 83 85

info@schloss-rastatt.de

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