Nachhaltig und insektenfreundlich
Der Schlossgarten des Residenzschlosses Rastatt lädt Gäste auf einen idyllischen Spaziergang durch die Anlage ein. Zukünftig sollen sich die tierischen Bewohnerinnen und Bewohner dort wohler fühlen: Um dem Artenrückgang bei Insekten und Vögeln entgegenzuwirken, werden die Rasenflächen ab diesem Jahr in blütenreiche Wiesen umgewandelt. Allein die Rasenflächen vor der Schlossfassade sind davon ausgenommen. „Kurz gemähte Grünflächen sind äußerst pflegeintensiv und ohne großen Mehrwert für die allermeisten Insekten- und Vogelarten“, weiß Magda Ritter, Leiterin der Schlossverwaltung Rastatt. Sie ergänzt: „Wir wollen ein nachhaltiges Paradies schaffen, das sich positiv auf die Vielfalt von Insekten und Vögeln auswirkt. Daher setzen wir ab sofort auf einen anderen Mäh-Zyklus.“
Schutz vor Austrockung und Erosion
Zukünftig werden die Rasenflächen nicht mehr alle paar Wochen gemäht. Die Mahd erfolgt, wie bei einer Wiesenbewirtschaftung, zweimal im Jahr – im Frühsommer und im Herbst. Die Umgestaltung zu Wiesenflächen reduziert zudem den Bewässerungsbedarf erheblich – die hohe Vegetation schützt den Boden vor Austrocknung und Erosion. Denn die abnehmende Biodiversität und Bodenqualität verschlechtern zunehmend die Erhaltungschancen für das gartenkulturelle Erbe. Die Folgen des Klimawandels machen auch vor den historischen Gärten der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg halt.
Maßnahmen zum Klimaschutz
Um das kulturelle Erbe denkmalgerecht erhalten zu können, hat sich die zweitgrößte Schlösserverwaltung in Deutschland das ambitionierte Ziel gesetzt, mit eigenen Projekten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Bis 2030 will der größte kulturtouristische Anbieter in Baden-Württemberg klimaneutral werden. Bereits in der Vergangenheit unternahm die Verwaltung dazu wichtige Schritte: Im Schloss Favorite Rastatt wurde bei einer eigenen Brennaktion beispielsweise Pflanzenkohle hergestellt. Ein Kilogramm der in den Boden eingebrachten Kohle entzieht der Atmosphäre dauerhaft circa zwei Kilogramm CO2 und trägt zudem maßgeblich zur Bodenverbesserung bei. Im Schlossgarten Schwetzingen wird erprobt, inwieweit die Nutzung von Pflanzenkohle die Speicherkapazität sandiger Böden erhöht und die Baumgesundheit unterstützen kann. Auf der Heuneburg entsteht zurzeit eine Naturerlebniswelt mit einer biologisch vielfältigen Landschaft mit Weiden, Streuobst-, Feucht- und Blühwiesen. Zudem wird auf den Flächen der Keltenerlebniswelt Humus angereichert.
Service und Information
Residenzschloss Rastatt
ÖFFNUNGSZEITEN
Di – So, Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr
Die Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.
KONTAKT
Residenzschloss Rastatt
Herrenstraße 18-20
76437 Rastatt
Telefon +49(0)72 22.97 83 85
info@schloss-rastatt.de