Residenzschloss Rastatt, Besucher im Ahnensaal

Mittelpunkt der BeletageVorraum undAhnensaal

Am oberen Ende der beiden Treppen liegt der Vorraum zum Ahnensaal. Von hier sind es nur noch wenige Schritte in den feierlichen Mittelpunkt von Schloss Rastatt. Der Ahnensaal diente als Festsaal und Galerie der fürstlichen Vorfahren – ein Erinnerungsort für und an das badische Herrschergeschlecht.

Residenzschloss Rastatt, Stuckverzierungen an der Decke des Vorraums

Eleganter Stuck im Vorraum.

Der Vorraum zum Ahnensaal

Hell, freundlich und mit elegantem Stuck geschmückt, präsentiert sich der Vorraum zum Ahnensaal. Dekorationen aus Barock und Rokoko verschmelzen hier auf engstem Raum. Die Bogenöffnungen zum Treppenhaus zeigen Kriegstrophäen und Figuren von gefesselten Türken – Verweis auf und Andenken an Ludwig Wilhelms Erfolge in den Türkenkriegen. Ein Motiv, das sich im Schloss vielfach wiederfindet. Die verspielten Stuckaturen des Rokoko entstanden wie im Gartensaal bei den Modernisierungen, die Ludwig Georg 1747 in Auftrag gab.

Residenzschloss Rastatt, Original der Jupiter-Statue im Vorraum des Ahnensaals

Die originale Jupiter-Statue.

Der Jupiter oder der „Goldene Mann“

Im Vorraum zum Ahnensaal steht die Originalfigur des Jupiters mit dem Adler. Die vergoldete Statue schuf der Augsburger Goldschmied Johann Jakob Vogelhund. 1723 ließ Sibylla Augusta die Statue auf dem Dach des Schlosses anbringen. Der höchste römische Gott, mit gebündelten Blitzen gegen seine Feinde gewappnet, steht für den erinnerungswürdigen Markgrafen Ludwig Wilhelm. Lange nach seinem Tod setzte ihm seine Ehefrau damit ein Denkmal. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts befindet sich auf dem Dach eine Kopie.

Residenzschloss Rastatt, Innenansicht des Ahnensaals

Die Porträts im Ahnensaal erinnern an die Ahnen des Markgrafenpaares.

Zentrum des Schlosses: Der Ahnensaal

Für Feste und Empfänge am Hof schuf Architekt Domenico Egidio Rossi einen eindrucksvollen Saal. Über den Pilastern, den Wandvorlagen aus rötlichem Stuckmarmor, sind Kriegsgerät und plastische Figuren zu sehen, wie sie der Stuckateur Giovanni Battista Artario auch im Vorraum schuf. Die Porträts an den Wänden gedenken den Ahnen des Markgrafenpaares. Zu sehen sind die Eltern und Großeltern aus den Häusern Baden und Sachsen-Lauenburg sowie weitere badische Vorfahren.

Residenzschloss Rastatt, Deckengemälde im Ahnensaal: Aufnahme des Herkules in den Olymp, Guiseppe Roli, um 1704

Der Markgraf sah sich selbst als Herkules.

Herkules an der Decke

Die Dekorationen des Ahnensaals rufen die Taten Ludwig Wilhelm als Landesherr und Kriegsheld ins Gedächtnis. Der Höhepunkt ist das 1704 entstandene Deckengemälde des Malers Giuseppe Roli. Der antike Held Herkules, zu erkennen an seiner Keule, wird von Jupiter in den Götterhimmel aufgenommen und damit unsterblich. Der Gedanke dahinter: Wie Herkules die Welt von Übeln befreite, so befreite der glorreiche Kriegsheld Ludwig Wilhelm das Christentum – eine typische Form barocker Verherrlichung, die damals jeder verstand.

Betrachten Sie den Bogen über Jupiter und Herkules – dort sind einige Tierkreiszeichen zu sehen.

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