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Residenzschloss Rastatt
Erste Barockresidenz am Oberrhein
Porträt der Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden

Neue ErkenntnisseMarkgräfliche Eheanbahnung

Über die Eheanbahnung von Sibylla Augusta von Sachsen-Lauenburg und Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden schien lange Zeit alles klar zu sein. Bei seinem Besuch in Schlackenwerth wählte der Badener spontan Sibylla Augusta – zum Ärger der älteren Schwester. Aber war es wirklich Liebe auf den ersten Blick?

Residenzschloss Rastatt, Detail, Porträt von Sibylla Augusta

Sibylla Augusta wurde durch Heirat zur Markgräfin von Baden-Baden.

Neue Erkenntnisse

Eine jüngst entdeckte Quelle wirft ein neues Licht auf die Liebe zwischen Sibylla Augusta und Markgraf Ludwig Wilhelm. Danach kannte der badische Herrscher die herzogliche Familie von Sachsen-Lauenburg bereits seit Langem – doch mehr noch: Seit den 1680er-Jahren bestand Interesse an einer Verbindung. Schon vier Tage vor Ludwig Wilhelms Besuch 1690 in Schlackenwerth war klar, dass er zu Sibylla Augusta neigte. Die Heirat stand so gut wie fest. Das wusste auch der Kaiser, der Vormund von Sibylla Augusta.

Residenzschloss Rastatt, Detail, Porträt von Markgraf Ludwig Wilhelm
Residenzschloss Rastatt, Detail, Prinzessinnen

Markgraf Ludwig Wilhelm und Sibylla Augusta – auf dem Doppelporträt links – heiraten 1690.

Residenzschloss Rastatt, Außen, Ehrenhof

Der weitläufige Ehrenhof von Residenzschloss Rastatt empfängt die Besucherinnen und Besucher.

Verlobt und verliebt

Auf Wunsch des Kaisers schwieg man jedoch und legte sogar eine falsche Fährte in Briefen: Denn es gab Personen, die eine Hochzeit der beiden hätten vereiteln wollten. Ludwig Wilhelm fuhr am 10. Januar nach Schlackenwerth, vier Tage später waren beide verlobt – und obendrein verliebt: Am 9. Februar 1690 schrieb Sibylla Augusta an den Feldherrn: „Sie bezeugen mir so viel Zuneigung, dass ich mich für die glücklichste Person auf Erden halte. Ihre lieben Briefe habe ich so viele Male wieder gelesen.“